Hätten Sie gedacht, dass sich laut der DGUV alleine in Deutschland noch immer jährlich über 75.000 Arbeitsunfälle ereignen? Dies entspricht über 300 Unfällen pro Arbeitstag! Statistisch betrachtet sind Lagerarbeiter dabei am meisten gefährdet, da es in ihrer Arbeitsumgebung zwischen Regalen, Maschinen und Förderfahrzeugen besonders viele Gefahrenquellen gibt. Viele Arbeitsunfälle könnten jedoch vermieden werden, wenn Vorsorgemaßnahmen konsequent angewendet würden.
Daher haben wir 10 Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie Ihre Lagermitarbeiter vor unfallbedingten Ausfallzeiten schützen können:
1. Befolgen Sie geltende Rechtsvorschriften
Nicht ohne Grund hat der Gesetzgeber in der DIN EN 15635 strenge Vorgaben zur Sicherheit von Lagersystemen auferlegt. Schon bei der Planung oder dem Umbau einer Lagerhalle sollten diese in ausreichendem Maße berücksichtigt werden, damit potentielle Gefahrenpunkte frühzeitig identifiziert werden können.
2. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Regale auf Schäden
Selbst kleinste Rempler mit dem Gabelstapler können die Statik eines Regalsystems gravierend beeinflussen und mitunter sogar zum Einsturz bringen. Regelmäßige Sichtprüfungen parallel zu der jährlichen Regalinspektion können schon helfen, Anfahrschäden frühzeitig zu erkennen. Noch besser ist es, Ihre Regale von Anfang an mit geeigneten Anfahrschutzprofilen auszustatten oder zumindest nachzurüsten.
3. Machen Sie regelmäßige Lagerbegehungen mit dem Sicherheitsbeauftragten
Was für Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigen Plicht ist, sollten auch kleinere Betriebe beachten: die jährliche Lagerbegehung mit dem Sicherheitsbeauftragten! Nur er ist aufgrund seiner intensiven Schulung in der Lage, Gefahrenstellen frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
4. Dokumentieren Sie Regalinspektionen
In der jährlich durch einen Regalprüfer vorzunehmenden Regalinspektion müssen alle Regalschäden in Kontrolllisten eingetragen werden. Zudem erleichtern Prüfplaketten die Wartungsintervalle einzuhalten und auch Ihre Sorgfaltspflicht gegenüber Ihren Mitarbeitern Ausdruck zu verleihen.
5. Lassen Sie Instandhaltungsmaßnahmen nur von einem Fachbetrieb ausführen
Alle während der Regalinspektion festgestellten sicherheitsrelevanten Mängel am Regal müssen gem. der DIN EN 15635 „sofort und fachgerecht“ beseitigt werden. Sollten Instandhaltungsmaßnahmen unterlassen werden, drohen empfindliche Geldstrafen bis hin zur Stilllegung des Lagers durch die Berufsgenossenschaft. Unterschätzen Sie daher nicht die Konsequenzen für unterlassene Instandhaltungen!
6. Statten Sie Ihr Lager mit Rammschutz-Produkten aus
Insbesondere beim unterstützenden Einsatz von Flurförderzeugen bei der Einlagerung und Kommissionierung von Waren gibt es Situationen, bei denen es unweigerlich zu einem Kontakt zwischen Fahrzeug und Regal kommen kann. Um die Stoßwirkung bei einem Aufprall auf das Regalsystem auszuschließen, bieten Rammschutz-Produkte einen optimalen Schutz vor Regalbeschädigungen.
7. Schulen Sie Ihre Lagerarbeiter in den neuesten Sicherheitsvorschriften
Die Sicherheitsvorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) werden kontinuierlich den Gefahrenquellen am Lager angepasst. Demzufolge ist es für den Arbeitgeber unverzichtbar, sich und seine Mitarbeiter in Form von Schulungen regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen. Nur wer das theoretische Wissen um die Sicherheitsvorschriften hat, kann in der Praxis Unfälle vermeiden.
8. Markieren Sie Fahrstraßen und Laufwege im Lager
Damit es zwischen Lagerarbeitern und Gabelstaplern nicht zu einem Zusammenstoß kommt, können mittels Bodenmarkierbändern oder Bodenmarkierfarben optische Fahrstraßen und Laufwege abgetrennt werden, die eine Kollision verhindern. Antirutschbänder verhindern zudem das Ausrutschen auf nassen oder schmierigen Untergründen.
9. Statten Sie Ihre Mitarbeiter mit geeigneter Arbeitsschutzbekleidung aus
Insbesondere bei der persönlichen Schutzausrüstung hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan: Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von individuellen Arbeitsschutzausstattungen für den ganzen Körper, die einen optimalen Schutz mit einem ansprechenden Design kombinieren. Hier sollte der Arbeitgeber keine Kompromisse machen – wer an der passenden Schutzkleidung spart, riskiert die Gesundheit und das Leben der Kollegen!
10. Gewährleisten Sie eine optimale Erstversorgung im Ernstfall
Auch scheinbar perfekte Vorsorgemaßnahmen können das Unfallrisiko nur verringern, nicht jedoch gänzlich ausschließen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass bei einer Verletzung unverzüglich Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden können. Berufsspezifische Erste-Hilfe-Koffer für den Einsatz im Lager garantieren eine zuverlässige Erstversorgung.
Es ist mir egal, wie unbequem etwas ist: man soll immer die Vorschriften und Regeln folgen! Mein Sohn fährt ein Stapler und er musste viel Kurse dafür nehmen, damit er anderen nicht gefährden.
Vielen Dank für diese Meinung zur Sicherheit in einem Lagerhaus. Ich habe den Eindruck, dass man in diesem professionellen Sektor nicht mehr gefährdet ist als anderswo; es geht nur darum, gute Vereinbarungen zu treffen und eine Kultur zu schaffen, in der dies eingehalten wird.
Mein Cousin möchte für sein Unternehmen einen Lagerraum mieten. Vielen Dank für den Tipp, regelmäßig Lagerbegehungen mit dem Sicherheitsbeauftragten durchzuführen. Er kann wahrscheinlich am besten Gefahrenstellen frühzeitig erkennen.
Hallo zusammen.
Ich finde ein Lager sollte schon sicher sein. Aber man muß es nicht übertreiben. Denn wenn die Mitarbeiter sehen das alles auf Sicherheit ausgelegt ist werden sie nachlässig. Man geht nicht mer mit der entsprechenden Sorgfalt um. Man muß Mitarbeiter Sendiebilisieren. Immer wider auf das neue. Weil Menschen vergesslich sind. Was normal ist. Denn die Arbeitsleistung wird immer höher. Da geht die Sicherheit schon mal unter.