Fahrbahnswelle zur Geschwindigkeitsreduktion

Laut der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz erlitten 2021 fast 3 Millionen Menschen in der Europäischen Union Arbeitsunfälle. 3 347 Unfälle endeten tödlich. Damit ist die Opferzahl im Vergleich zu 2010 um 22% gesunken. Diese positive Entwicklung ist auf Arbeitssicherheitsmaßnahmen zurückzuführen.  

Gerade im Bereich Verkehrssicherheit auf dem Betriebsgelände führen einfache Maßnahmen zu großen Erfolgen. Unfallursachen sind hier beispielsweise Kollisionen von Personen mit Fahrzeugen oder Fahrer, die die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren. Die Europäische Rahmenrichtlinie für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (Richtlinie 89/391/EWG) und die deutschen Arbeitsschutzverordnungen verpflichten Arbeitgeber, sämtliche angemessenen Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu gewährleisten.

Jeder Arbeitgeber, der im Transportbereich tätig ist, Fahrer einstellt und ausbildet, Subunternehmer beschäftigt oder in dessen Betrieb externe Fahrer ankommen, sollte eine Risikoanalyse vornehmen und angemessene Maßnahmen ergreifen, um die identifizierten Risiken zu beseitigen oder zu kontrollieren.

Sichere Verkehrswege

Eine häufige Ursache für schwere oder tödliche Arbeitsunfälle ist das lebensgefährliche Aufeinandertreffen von Personen und Fahrzeugen auf Verkehrswegen. Verkehrswege sind Wege, Flure, Treppen, Gänge, Laderampen oder Ladebuchten, Fahrstraßen und Gleisanlagen, in Gebäuden oder im Außenbereich eines  Betriebsgeländes, die von Fußgängern und Fahrzeugen genutzt werden. 

Richtlinien für sichere Verkehrswege:

  • Verkehrswege sollten breit genug sein, damit sich auch die größten Fahrzeuge sicher bewegen können
  • Die Oberflächen sollten für Fahrzeuge und Fußgänger geeignet sein, also stabil, eben und ohne Wasseransammlungen
  • Verkehrswege im Außenbereich sollten den Vorgaben für öffentliche Straßen entsprechen
  • Vermeiden Sie ein starkes Gefälle
  • Vermeiden Sie scharfe Ecken und unübersichtliche Kurven
  • Halten Sie die Verkehrswege frei von Hindernissen
  • Stellen Sie sicher, dass sie deutlich gekennzeichnet und beschildert sind
  • Sorgen Sie für eine ordnungsgemäße Instandhaltung der Verkehrswege

Jeder Bereich, in dem Fahrzeuge unterwegs sind oder in dem sich Fahrzeuge und Fußgänger kreuzen, muss ausreichend beleuchtet und gekennzeichnet sein. Fahrer müssen Gefahren deutlich erkennen und Fußgänger müssen Fahrzeuge rechtzeitig sehen können. An unübersichtlichen Kreuzungen und Zufahrten können Verkehrsspiegel für die nötige Übersicht sorgen.

Trennen von Fußgängern und Fahrzeugverkehr

Die wirkungsvollste Methode, um die Sicherheit von Fußgängern und Fahrzeugen am Arbeitsplatz zu gewährleisten, ist die Einrichtung getrennter Verkehrswege. Die Abtrennung kann bspw. durch Geländer erfolgen. Dabei müssen auch Fahrradfahrer berücksichtigt werden, die möglicherweise Fußgängerwege nutzen. Durch entsprechende Verbotszeichen und Gebotszeichen schaffen Sie Klarheit. Die Anzahl der verschiedenen Verkehrsteilnehmer kann je nach Tageszeit auf Betriebsgeländen variieren. Deshalb lassen sich Risiken mindern, indem der Fahrzeugverkehr eingeschränkt wird, wenn zahlreiche Fußgänger unterwegs sind, wie beispielsweise bei Schichtwechseln.

Auch Einbahnstraßen sind eine gute Lösung zum Schutz von Fußgängern und Fahrern, da so weitgehend vermieden wird, dass Fahrzeuge rückwärts fahren. Das Rückwärtsfahren verursacht etwa ein Viertel aller tödlichen Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit Fahrzeugen. Zudem kann es teure Sachschäden zur Folge haben.

Barrieren und Fahrbahnmarkierungen

Wenn eine vollständige Trennung von Fußgängern und Fahrzeugen nicht möglich ist, muss der beste Weg deutlich markiert und beschildert werden. An den Stellen, wo sich Fußwege und Fahrbahnen kreuzen, müssen klare Schilder vorhanden sein, um Fußgängern das sichere Überqueren der Fahrbahnen zu ermöglichen. Leitplanken und Barrieren sind nicht nur eine visuelle Orientierungshilfe, die Fußgänger in sichere Wege lenkt, sondern sie können auch Fahrzeuge stoppen, falls diese außer Kontrolle geraten.  

Absperrkegel und mobile Absperrgitter sind weitere Möglichkeiten zum visuellen Abgrenzen der Verkehrswege. Sie können Fahrer auch auf Hindernisse, Unfälle oder Baustellen hinweisen. Sie sollten so nahe beieinander aufgestellt werden, dass der Eindruck einer kontinuierlichen Linie entsteht.

Fahrzeuge und Fußgänger können auch mithilfe von Straßenmarkierungen getrennt werden. Thermoplastische Bänder eignen sich ideal für Markierungen mit hoher Sichtbarkeit und Sprays sind eine gute, vielseitige und für verschiedene Oberflächen geeignete Lösung, wenn die Markierungen schnell angebracht werden müssen. Zum Anbringen empfiehlt sich ein Bodenmarkiergerät, damit die Linien gerade sind und der Farbauftrag gleichmäßig ist.

Geschwindigkeitsregulierung auf Zufahrten

Oftmals entstehen Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeiten. Gerade auf Betriebsgeländen sollte das Tempo gedrosselt werden, da hier verschiedene Fahrzeuge, Fußgänger und oftmals auch Radfahrer aufeinander treffen. In der Realität sieht es oft anders aus. Bedingt durch den allgemeinen Termindruck rasen Lieferfahrzeuge über Parkplätze und Zufahrten. Weisen Sie bereits an der Einfahrt durch Verkehrsschilder auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hin. Außerdem sind Fahrbahnschwellen ideal, um das Tempo zu drosseln. 

Laderampen

Personen, die nicht mit dem Be- oder Entladen beschäftigt sind, sollten sich von Laderampen und Ladebuchten fernhalten, da diese Bereiche ein hohes Gefahrenpotenzial aufweisen. Für Fußgänger müssen sichere Kreuzungen eingerichtet werden. Eine entsprechende Beschilderung sorgt für Klarheit.

Es sollte ein zuverlässiges Verkehrsmanagementsystem vorhanden sein, das allen beteiligten Personen bekannt ist und genau angibt, welche Fahrzeuge wann ankommen. So kann sichergestellt werden, dass jedem Fahrzeug die richtige Laderampe zugeordnet wird. Für besondere Situationen sollten Sicherheitssysteme greifen, beispielsweise wenn sich Fahrer verspäten und das vorgesehene Zeitfenster verpassen.

Manche Laderampen befinden sich mehr als einen Meter über dem Boden und stellen daher eine Sturzgefahr für Mitarbeiter dar, die in dieser Höhe arbeiten. Laderampen oder Ladebuchten können mit Abgrenzungen wie Schutzplanken versehen werden, die so angebracht werden, dass Waren auf sichere Weise darüber oder darunter befördert werden können. Auch abnehmbare Geländerteile und ausziehbare Absperrgitter sind eine praktikable Lösung.

Ladebereiche müssen regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass keine Hindernisse und andere Gefahren wie Schlaglöcher vorhanden sind, die sichere Fahrzeugbewegungen beeinträchtigen könnten. Der Verkehr lässt sich mit Ampeln und Barrieren wirksam steuern und kontrollieren.

Gefahren im Außenbereich

Große Gefahren im Außenbereich entstehen in Bereichen, in denen Nutzfahrzeuge wie Gabelstapler und Laster bestimmte Manöver ausführen, wie beispielsweise das Kippen von Lasten. Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass Fahrer entsprechende Schulungen erhalten, um gefährliche Ereignisse wie ein Umkippen zu vermeiden. Außerdem sollten Arbeitnehmer durch deutliche Warnschilder vor Gefahren geschützt werden.

Bei Arbeiten in der Höhe, z. B. auf Leitern, Treppen oder Dächern, hat die Sturzprävention hohe Priorität, zumal Stürze aus der Höhe bei den Arbeitsunfällen mit Todesfolge an zweiter Stelle stehen. Arbeitgeber müssen immer dafür sorgen, dass die Arbeiten ordnungsgemäß überwacht und die passenden Sicherheitsvorkehrungen verwendet werden. Wenn die Gefahr von herabfallenden Gegenständen besteht, ist von den Mitarbeitern die richtige persönliche Schutzausrüstung zu tragen und entsprechende Warnschilder müssen auf die Risiken hinweisen.

Auch enge Räume können gefährlich sein. Die Gründe sind Sauerstoffmangel, Ansammlung von gefährlichen Gasen sowie Brand- und Explosionsgefahren. Genau wie bei Arbeiten in der Höhe sollte für enge Räume eine gründliche Risikoanalyse vorgenommen werden. Personen, die in diesen Bereichen arbeiten, müssen ordnungsgemäß geschult und mit der passenden Schutzausrüstung ausgestattet werden.

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