Vorsicht vor dem Strom
Ohne Strom läuft fast gar nichts in unserer Welt. Doch Vorsicht! Wer mit Strom in Berührung kommt, schwebt schnell in Lebensgefahr. Strom kann den Körper unterschiedlich schädigen. Neben Haut- und Gewebeschäden oder Verbrennungen besteht immer die Gefahr eines Herzkammerflimmerns oder Herzstillstandes. Doch selbst bei einem kleinen Stromschlag, der nicht viel mehr als ein Kribbeln im Finger auslöst, kann es durch die Schreckreaktion zu einem Folgeunfall kommen.
Was tun bei Unfällen mit Niederspannung?
Hat der Kollege einen Stromschlag in einem Niederspannungsbereich erlitten (die Spannung liegt unter 1.000 Volt), müssen Sie den Notruf mit dem Hinweis „Elektrounfall“ absetzen. Anschließend muss der Strom abgeschaltet werden: Ziehen Sie den Netzstecker oder schalten Sie am Sicherungskasten über die Sicherung oder den Schutzschalter den Strom ab. Kann der Strom nicht abgeschaltet werden, sollte die verunglückte Person mit einem isolierenden Gegenstand, zum Beispiel einem Kleidungsstück, vom Stromkreis getrennt werden. Achten Sie darauf, dass Sie die Person nicht direkt berühren. Ist der Unfallort feucht, ist besondere Vorsicht geboten: Flüssigkeiten können Strom leitend sein!
Was tun bei Unfällen mit Hochspannung?
Besondere Vorsicht ist bei Stromunfällen im Hochspannungsbereich geboten! Bevor Sie sich der verunglückten Person nähern, vergewissern Sie sich, dass diese sich nicht in einem Hochspannungsbereich befindet, also einem Bereich mit einer Spannung mit mehr als 1.000 Volt.
Auf keinen Fall dürfen Sie die betroffene Person berühren. Halten Sie deshalb mindestens fünf Meter Abstand. Setzen Sie einen Notruf mit dem Hinweis „Elektrounfall“ ab und rufen Sie elektrotechnisches Fachpersonal, das die Hochspannung abschaltet. Erst nach dem sicheren Abschalten der Hochspannung dürfen Sie sich der verunglückten Person nähern.
Erste Hilfe bei Stromunfällen
Prüfen Sie zunächst, ob die Person noch atmet und bei Bewusstsein ist. Ist sie bewusstlos, atmet aber normal, bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage. Ist die Person bewusstlos und atmet unregelmäßig oder überhaupt nicht, holen Sie oder ein Kollege einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED). In solch einem Fall entscheidet jede Sekunde! Je schneller der AED zum Einsatz kommt, desto größer ist die Chance, dass die betroffene Person überlebt. Ist kein AED zur Hand muss eine Herzdruckmassage im Wechsel mit Mund-zu-Nase-Beatmung durchgeführt werden.
Atmet die Person (wieder) normal, kontrollieren Sie den Körper auf Brandwunden. Kleinere Brandwunden sollten mit Wasser gekühlt werden, sofern die verunfallte Person bei Bewusstsein ist. Wichtig! Die Brandwunden nicht berühren, die Brandblasen nicht öffnen und auch keine Salben auftragen. Sind die Brandwunden gekühlt, decken Sie sie mit einem sterilen Verbandtuch ab.
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