Rutschunfälle lassen sich durch den richtigen Bodenbelag vermeiden. Die ASR A1.5/1,2 definiert Güteklassen für Bodenbeläge, die den Grad der Rutschsicherheit angeben.
Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle gehören nach wie vor zu den häufigsten Arbeitsunfällen. Ein häufiger Grund für derartige Unfälle sind Bodenbeläge, die der Arbeitsplatzumgebung nicht angemessen sind. Glatte Oberflächen in Verkaufsräumen oder nicht ausreichende Flüssigkeitsabsorption in Nassräumen können beispielsweise schnell zu Unfällen führen.
Rutschhemmklassen
Die Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A1.5/1,2 “Fußböden” definiert Klassen für die Rutschhemmung und die Flüssigkeitsverdrängung von Bodenbelägen und die entsprechenden Grundlagen. Die Rutschsicherheitsklassen R9 bis R13 geben das Ergebnis einer experimentellen Messung wieder. Der Bodenbelag wird auf eine neigbare Ebene montiert und mit Motoröl übergossen. Die Ebene wird dann geneigt und es wird getestet, bis zu welchem Neigungswinkel sich eine Person auf dem Belag halten kann. Je nachdem welcher Neigungswinkel maximal erreicht wird, wird der Bodenbelag einer bestimmten Rutschhemmklasse zugeordnet.
Gradzahl Neigung | 6° – 10° | > 10° – 19° | > 19° – 27° | > 27° – 35° | > 35° |
Rutschhemmklasse | R9 | R10 | R11 | R12 | R13 |
Die Bodenbeläge müssen häufig nicht nur rutschhemmend wirken, sondern auch weitere Eigenschaften erfüllen. Es gibt daher viele verschiedene Anwendungsarten und Möglichkeiten für rutschfeste Bodenbeläge. In einem Lager, auf Treppen oder in ähnlichen Umgebungen kommen häufig rutschhemmende Bodenbeläge mit Warnfarben zur Anwendung. So gibt es bspw. Warnmarkierungsbänder für den Boden, die gleichzeitig rutschhemmend sind, oder rutschhemmende Bodenanstriche in Signalfarben. Ebenso erfordern arbeitsintensive Umgebungen, in denen viel gestanden wird, Anti-Ermüdungs-Beläge, die zugleich auch rutschfest sind. Für diese Umgebungen kommen häufig Anti-Ermüdungsmatten mit rutschfester Oberfläche zum Einsatz.
Besonderen Anforderungen unterliegen auch Antirutsch-Beläge im Außeneinsatz. Solche Bodenbeläge oder entsprechende Zuschnitte für andere Untergründe müssen besonders robust sein, um die rutschhemmende Wirkung auch bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen aufrechtzuerhalten.
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